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⚙️ Kurbellänge im Radsport: Kleine Veränderung – große Wirkung?

  • Autorenbild: Alexander Eigner
    Alexander Eigner
  • 11. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Eine neue Studie zeigt, wie schon 5–10 mm kürzere Kurbeln die Biomechanik verbessern – ohne Leistungseinbußen. Ideal für verletzungsfreies, effizientes Radtraining.


🧠 Warum wir über Kurbellänge sprechen müssen

Jahrzehntelang drehte sich Bike-Fitting vor allem um:


  • Sattelhöhe

  • Reach & Drop

  • Cleat-Position

  • Sitzwinkel


Die Kurbellänge?

Wurde meist pauschal nach Körpergröße oder Rahmengröße bestimmt – selten infrage gestellt. Dabei gilt:

🔍 Schon ±5 bis 10 mm machen biomechanisch einen großen Unterschied.

Das zeigt die neue Studie von Reynolds et al. (2025) sehr eindrucksvollThe impact of minor crank lengt….



📚 Studiendesign im Überblick


  • 14 gut trainierte Radsportler*innen

  • 5 Kurbellängen: bevorzugt, ±5 mm, ±10 mm

  • Kinematische Analyse per 3D Motion Capture

  • Belastung über submaximales Fahren bei RPE 14 ("ziemlich anstrengend")


Wichtig: Die Sitzposition (Sattelhöhe, Vorbau, etc.) wurde nach jeder Kurbellängenänderung angepasst, um sie konstant zu halten.



📉 Zentrale Ergebnisse

Veränderung durch kürzere Kurbeln

Biomechanischer Effekt

-10 mm Kurbel

Weniger Hüft- und Kniebeugung


Weniger Beckenschiefstand & Rotation


Mehr anteriorer Beckenkipp (→ stabilerer Lendenbereich)


Unveränderte Leistung bei gleichem subjektivem Belastungsempfinden


Weniger Abduktion & Innenrotation im Knie


Abbildung: Auswirkungen einer kürzeren Kurbel auf die Biomechanik, eigene Darstellung
Abbildung: Auswirkungen einer kürzeren Kurbel auf die Biomechanik, eigene Darstellung

🧠 Was bedeutet das für die Praxis?


🧑‍🚴 Für Leistungssportler*innen:

  • Mehr aerodynamische Position möglich, da vordere Beckenrotation erleichtert wird

  • Reduzierte Hüft- und Kniebelastung, v. a. bei Intervalltraining oder Zeitfahren

  • Bessere Ventilation im Aerolenker, da „Oberschenkel an Brustkorb“ seltener passiert


🧘 Für Hobbysportler*innen:

  • Weniger Beschwerden im unteren Rücken oder vorderem Knie

  • Mehr Komfort bei längeren Touren

  • Möglichkeit zur Feinjustierung, ohne Leistungseinbußen


🧑‍🏫 Für Coaches & Bikefitter:

  • Kurbelanpassung als interventionsfreier letzter Schritt, wenn Sattel bereits tief ist

  • Besonders interessant bei eingeschränkter Hüftflexibilität, ITBS, Patellaspitzensyndrom



🎯 Takeaways & Empfehlungen


✅ Bereits 5–10 mm kürzere Kurbeln führen zu messbar günstigeren Gelenkwinkeln

✅ Kein Einfluss auf Leistung (Watt) – aber bessere Haltung und potenziell weniger Beschwerden

✅ Neue Option im Bike-Fit: "Kinematik-Optimierung über Kurbel"

✅ Ideal bei Rücken-, Knie- oder Sitzproblemen ohne klare Ursache


📚 Quelle

Reynolds, S., Chidley, J., Briley, S., & Outram, T. (2025). The impact of minor crank length adjustments on lower body cycling kinematics. Sports Biomechanics. https://doi.org/10.1080/14763141.2025.2511755

 
 
 

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